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Schnipsel

Zhiruto: Eine SciFi Alien Romanze

Lora goss zwei Gläser Champagner ein und bot dem blauhäutigen Mann, der ihr gegenüber am Tisch saß, eines an. Sterne funkelten über ihren Köpfen, und ein paar Anwesende hatten sich von der Band zur Tanzfläche locken lassen. Sie musste Georgie Anerkennung zollen: Die außerirdische Wohltätigkeitsauktion war bisher ein voller Erfolg und hatte mehr Geld für das Tierheim gesammelt als alle vorherigen Spendenaktionen zusammen. Auch musste sie zugeben, dass ihre Sorge um ein Date mit einem großäugigen, sechsarmigen Alien aus Area 51 unbegründet gewesen war.

Jeder Außerirdische bei der Auktion war absolut heiß – wenn sie denn Aliens waren. Sie hatte immer noch ihre Zweifel, obwohl ihre blaue Haut erstaunlich realistisch aussah.

Angeblich waren Außerirdische vor einigen Jahrzehnten in Peking gelandet, hatten sich vor den Kameras gezeigt, mit ein paar Würdenträgern gesprochen und waren dann wieder spurlos verschwunden. Die meisten Leute glaubten, dass der Besuch ein Schwindel war, aber Georgie hatte darauf bestanden, dass diese Sache mit der Intergalaktischen Partnervermittlung legitim sei. Zudem erinnerte sie sich sehr gut daran, wie Georgies Mutter immer wieder von einer Entführung gesprochen hatte. Egal. Lora war bereit, mitzuspielen – um Geld für das Tierheim zu sammeln.

Ihr Date trug einen marineblauen Anzug und wäre glatt als breitschulteriges Mitglied der Blue Man Group durchgegangen – inklusive Kahlkopf. Sie musste sagen, dass es sie leicht aus dem Konzept brachte, wie schweigsam er war.

„Also, warst du schon mal auf der Erde?“, fragte sie und versuchte, außerirdischen Smalltalk zu initiieren. Sie schob ein Champagnerglas auf ihn zu und wickelte Peppers Leine enger um ihre freie Hand. Sie bereute es, den schlaksigen Mischlingshund mitgebracht zu haben – der Außerirdische stierte ihren Hund regelrecht an.

Schließlich richtete ihr Date seinen Blick auf sie, seine Augen waren vollkommen schwarz, woran sie sich wirklich erst gewöhnen musste. „Nein.“

Im nächsten Moment wurde der Abend durch einen markerschütternden Schrei an dem Tisch hinter ihr unterbrochen. Einen Wimpernschlag später bebte der Körper ihres Dates. Nicht wie bei jemandem mit Schüttelfrost oder einer Person mit Parkinson. Er bebte, als wäre sein Körper aus Wackelpudding. Dann fiel er in sich zusammen, reduziert auf einen Haufen glitzernden, blauen Schleims.

Lora schnappte nach Luft, stand auf und brachte ihr purpurrotes Ballkleid aus der Nähe der geleeartigen Flüssigkeit, die von seinem Sitz tropfte. Oh, zum Teufel nochmal. Nein, einfach nein. Georgie hatte versprochen, dass es keinen Schleim geben würde.

Ihr Date – oder was von ihm übrig war – landete mit einem Plopp auf dem Gras.

Weitere Schreie waren von den anderen Tischen zu hören. Mit klopfendem Herzen schaute sie sich um. Überall, wo sie hinsah, lösten sich blauhäutige Aliens auf. Ein weißer Pudel lief an ihr vorbei und zog seine Leine hinter sich her. Eine Frau folgte und schrie: „Todesstrahlen!“

Die meisten der interstellaren Gäste hatten wie blaue Menschen ausgesehen. Die einzige Ausnahme waren die beiden grauen Aliens mit Hörnern und Flügeln, die nun auf der Bühne standen. Einer von ihnen hob ab – oh ja, er flog! – und schlug etwas aus der Luft.

Lora starrte ihn mit offenem Mund an. Jeder Zweifel daran, ob sie wirklich Aliens vor sich hatte, hatte sich damit aufgelöst.

Eine Drohne schlug mehrere Meter entfernt von ihr auf den Boden. Ein kleines rotes Licht blinkte auf der Unterseite und auf einem der Rotorarme stand Mini2. Also kein Todesstrahl. Nur ein Amateur, der versuchte, an Filmmaterial von der Soiree zu kommen. Und definitiv nicht die Ursache für die Verschleimung. Natürlich stellte sich jetzt die Frage, wer sie angegriffen hatte und von wo?

Sie drehte sich um ihre eigene Achse und suchte nach einem Schützen. Gleichzeitig fischte sie nach ihrem Handy, das sie im Mieder ihres Kleides versteckt hatte. Verdammt! Sie hätte Georgies Beharren darauf, dass eine Polizeiuniform nicht angemessen für eine derartige Veranstaltung wäre, ignorieren sollen! Noch immer damit beschäftigt, ihren neugierigen Hund von dem außerirdischen Schleim fernzuhalten, rief sie die Zentrale an.

Eine automatisierte Stimme sagte: „Alle Leitungen sind besetzt. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“

„Fuck.“ Sie schob das Telefon wieder in ihr Mieder und beobachtete, wie Frauen in Ballkleidern über umgestürzte Stühle, Haustiere und einander stolperten, um der Situation so schnell wie möglich zu entkommen.

Hoch über der Menge ragend entdeckte sie breite blaue Schultern und fließende marineblaue Haare – ein Alien, das sich zu dem Brunnen im Park aufmachte. Er schien der einzige überlebende blaue Außerirdische auf der Party zu sein. War er für den Angriff verantwortlich, oder versuchte er, ihm zu entkommen?

Leise fluchend folgte sie ihm in ihren hohen Absätzen, navigierte dabei an den verlassenen Tischen vorbei. Pepper wollte anhalten und an jedem umgestürzten Stuhl und jeder weggeworfenen Serviette schnuppern, und so war Lora gezwungen, an der Leine zu ziehen, um Gehorsam zu erzwingen. „Pepper, bei Fuß.“

Am Himmel zeigten sich zwei Hubschrauber, die mit ihren Scheinwerfern über die Tische schwenkten, während sie auf dem Rasen hinter der Bühne zur Landung ansetzten. Jemand musste beim Notruf durchgekommen sein. Ihr Bauchgefühl lenkte sie wieder zu dem blauen Außerirdischen, der vom Schauplatz geflohen war.

Sie eilte über den Pfad zum Brunnen und folgte den Lichterketten, die Georgie aufgehängt hatte, um den Abend romantischer zu gestalten. Ihre arme Freundin musste außer sich sein. Schließlich war dies ihre erste große Veranstaltung, die sie organisiert hatte.

Pepper entdeckte einen freilaufenden Hund, steuerte nach links und riss Lora mit sich. Lora hatte sie beim Hundekurs angemeldet und ihr beigebracht, Gerüchen zu folgen, aber der Hund war verdammt eigensinnig. „Nicht jetzt, Pepper.“ Lora biss die Zähne zusammen und packte die Leine fester.

Sie hob den Blick und sah, dass der blaue Außerirdische nun auf sie zukam. Er überragte sie trotz der zusätzlichen Höhe ihrer Pumps. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie weder eine Waffe noch Handschellen bei sich trug. Nicht mal ein Funkgerät hatte sie an sich, mit dem sie um Hilfe rufen könnte. Entschlossen hob sie eine Handfläche. „Springfield Police Department. Stehen bleiben!“

Er hielt ein paar Schritte entfernt von ihr an. Seine muskulöse Brust war nackt, schmale Hüften zeigten sich in einer blauen Jeans und Stoppeln sprenkelten seinen Kiefer.

Ihr Mund trocknete aus. Sie konnte nicht sagen, worauf seine ernsten schwarzen Augen fokussiert waren, aber trotz des umliegenden Chaos fühlte es sich an, als würde er sie mit seinem Blick ausziehen. Ungeahnte Neugierde darüber, wie sich diese Stoppeln an der empfindlichen Haut ihrer Schenkel anfühlen würden, erfüllte sie. Falscher Moment, falscher Kerl, Lora. Aber verdammt, wenn er nicht der sexieste Alien-Mann war, dem sie jemals begegnet war.

Neugierig wie immer stürmte Pepper nach vorne, um den Fremden zu begrüßen.

Die plötzliche Richtungsänderung brachte Lora aus dem Gleichgewicht und sie knickte in den hohen Hacken um. Die Leine wurde aus ihrem Griff gerissen und sie fiel. Instinktiv streckte sie die Arme aus, um sich abzufangen.

Der Außerirdische leitete den Hund um und schaffte es sogar, Lora vor einem Sturz zu bewahren. Seine großen Hände fühlten sich warm an ihren nackten Armen an, und sie hatte seine unbekleidete blaue Brust direkt vor ihren Augen. Verdammt. Er war so durchtrainiert. Er roch sogar sexy, nach warmen Gewürzen und einem Hauch von Leder. Ihre Knie fühlten sich plötzlich schwach an, und das nicht nur von dem Sturz, der sie beinahe niedergestreckt hätte.

Sie hob ihren Blick, begegnete seinen durchdringenden schwarzen Augen und schluckte schwer. Steh auf, du Idiot. Aber ihre Beine waren zu wackelig, um ihr Gewicht zu tragen.

„Du bist verletzt“, sagte er. Seine Stimme hatte eine rauchige Tiefe, die direkt zu ihrer Mitte schoss.

Was lief nur falsch mit ihr? Dieser Kerl reduzierte sie zu einer sabbernden Idiotin. Zumindest schien er nicht vorzuhaben, ihr wehzutun.

„Das wird schon. Ich muss nur diese Schuhe ausziehen.“ An seinem Arm stützte sie sich ab und schlüpfte mit dem verletzten Fuß aus dem Pump. Aber als sie versuchte, den Fuß zu belasten, sodass sie den anderen Schuh ausziehen konnte, machte sich der Schmerz in ihrem Knöchel bemerkbar. Stöhnend fiel sie auf ihre Knie.

Pepper sah dies als Einladung zum Spielen und rammte von vorne gegen sie, sodass Lora auf dem Rücken landete. „Pepper, nein! Hör auf damit!“

Gott, könnte es noch peinlicher werden? Sie schlang einen Arm um Pepper, um sie unter Kontrolle zu halten, und schaffte es wieder auf die Knie. Nur nicht an die Grasflecken denken, die wahrscheinlich jetzt ihr teures Kleid verzierten.

Der Außerirdische erstarrte plötzlich und sie befürchtete bereits, dass sie nun ansehen müsste, wie sich auch er in Schleim auflöste. Stattdessen hob er seinen Arm, und wie in einem Science-Fiction-Film erschien ein halbtransparenter Bildschirm über seinem Handgelenk. Das blaue Gesicht eines anderen Aliens schwebte in der Luft und sprach in einer Sprache, die Lora nicht verstand. Dann hörte sie eine vertraute Stimme. „Lora! Geht’s dir gut?“

„Georgie?“ Lora ließ Pepper los, packte den ausgestreckten Arm des Aliens und zog sich auf die Füße. „Wo bist du?“

Der große blaue Mann runzelte die Stirn und zog seinen Arm aus ihrem Griff, sodass der Bildschirm wieder auf ihn gerichtet war. Nach ein paar weiteren Worten mit dem anderen Alien verschwand der Bildschirm.

Lora griff erneut nach seinem Arm. „Das war meine Freundin! Was habt ihr mit ihr gemacht? Was ist hier los?“

Der Außerirdische legte den Kopf auf die Seite und schien sich einen Moment zu nehmen, um ihre Worte zu verarbeiten. Da sie ihm nun so nah war, erkannte sie, dass seine Augen nicht schwarz waren, sondern tiefblau ohne auch nur den geringsten Hauch von Weiß. Seine Nase war leicht schief, als hätte er sie sich mal gebrochen. „Deine Freundin ist in Sicherheit. Sie ist beim Prinzen.“

„Prinz?“ Lora starrte ihn an. „Welcher Prinz? Erzähl schon!“ Sie humpelte einen Schritt auf ihn zu und knirschte schmerzerfüllt mit den Zähnen.

Ohne Vorwarnung hob der Außerirdische sie in seine Arme und lief mit ihr zur Bühne zurück, von wo die Rotoren des Hubschraubers zu hören waren. „Jemand hat versucht, den Prinzen zu ermorden. Ich muss den Verantwortlichen finden.“

Lora klammerte sich an seinen Hals. Sie war nicht gerade die zierlichste Frau aller Zeiten und doch trug er sie, als wäre sie leicht wie eine Feder. „Welche Art von Waffe verwandelt Leute in Schleim?“

Bevor er antworten konnte, rief die Stimme eines Mannes: „Hey! Du! Komm mit!“

Sie entdeckte zwei Männer in schwarzen Anzügen und sie kamen direkt auf sie zu. Wahrscheinlich vom FBI. Und hier war sie nun, wie eine Jungfrau in Nöten in den Armen eines blauen Aliens. Tolle Art, ihre Polizeiwache zu repräsentieren. Das würden sie die Jungs niemals vergessen lassen.

Sie tätschelte die Schulter des Aliens. „Lass mich bitte runter.“

Er zögerte, konzentrierte seinen Blick auf die Männer und stellte sie dann sanft auf die Füße.

Sie belastete lediglich ihren heilen Knöchel und griff in ihr Mieder, um ihre Polizeimarke herauszuziehen. „Springfield P –“

„Waffe!“ Der kleinere Mann zog seine Pistole …

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